Von provisorischen Klassenräume…
… zum soliden Neubau.

Benin - Zum ersten Mal werden 203 SchülerInnen die Grundschule in Natabouhoué in qualitativ hochstehenden Klassenzimmer besuchen. Die Erleichterung ist gross.

Der 11-jährige Goullen, ein Schüler der CM2, ist nervös. Er wird vor dem Bürgermeister der Gemeinde und dem „Yovo“ („Weisse“ in Fongbe) die erste Rede seines Lebens halten! Das Blatt vor dem Gesicht flüstert er schüchtern: „Wir versprechen Ihnen, dass wir die Klassenzimmer und die Latrinen zum Wohle unseres eigenen Glücks und des der Gemeinschaft nutzen werden.“ Das zahlreich erschienene Publikum applaudiert herzlich.

Von Worten zu Taten

Der Schuldirektor, Félix Ahoudji, ist begeistert: „Sie haben Ihre Versprechen gehalten!“ Vor uns seien schon viele Europäer gekommen, die ihm Wunder versprochen hätten. Sie seien jedoch alle früher oder später von der Bildfläche verschwunden, ohne dass sich etwas geändert habe. Nun hat sich einige Jahre vor seiner Pensionierung endlich sein Traum erfüllt, die provisorischen Schulgebäude gehören der Vergangenheit an. Zwei Klassenzimmer wurden gebaut und die vier bestehenden Latrinen, die bei dieser Gelegenheit saniert wurden, wurden durch einen Block von weiteren vier Latrinen ergänzt.

Schulabbruch eindämmen

In Natabouhoué veranlasste die schlechte Infrastruktur die Eltern, ihre Kinder aus Schule zu nehmen. Während 60 SchülerInnen die 2. Klassenstufe, waren es auf der letzten Klassenstufe nur noch 13, was einer Schulabbruchquote von 79% entspricht! Dank der neuen Infrastruktur dürfte dieser Prozentsatz erheblich sinken, ausgehend von den 88 Schülern auf der 2. und 4. Klassenstufe, die ihre Ausbildung, geschützt vor schlechtem Wetter und Wind, fortsetzen werden.

Das erste Projekt in Benin ist ein Erfolg. 2020 wird eine neue Schule unterstützt. Wir sind bereits gespannt, wer dann die Einweihungsrede halten wird.

Interventionsstrategie

Ab 2020 konzentriert sich Nouvelle Planète auf die Gemeinden Toviklin und Djakotomey im Departement Couffo, 100 km nordwestlich von Cotonou gelegen. Die Projekte befassen sich zunächst mit Bildung und landwirtschaftlicher Transformation.

Roman Twerenbold

Übersetzt von Janine Teissl