Benin - Vor 4 Jahren haben wir unsere Interventionen in diesem Land begonnen. Es ist jetzt an der Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen, um die Zukunft besser planen zu können.
Seit Beginn unserer Aktivitäten konnten wir acht Projekte in Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften in den Gemeinden Toviklin und Djakotomey umsetzen. Der Schwerpunkt lag sehr schnell auf der Einrichtung von Verarbeitungsanlagen. Diese ermöglichen die Verwertung der lokalen Ernten, besonders von Maniok und Öl.
Die Versuchung, das, was wir in anderen westafrikanischen Ländern durchführen, zu kopieren, könnte naheliegen, insbesondere zu Beginn, wenn Wissen und Erfahrung im Land noch fehlen. Relativ schnell und dank unserem strategischen Partner haben wir die spezifischen Realitäten erkannt, welche einige vorgefasste Meinungen in Frage stellen.
Im Falle von Benin und insbesondere der Region Couffo ist uns nach den ersten Projekten im Bildungsbereich aufgefallen, dass der Staat hier sehr präsent ist und die Errichtung von Schulgebäuden und Kantinen finanzierte, und die notwendige Ausstattung zur Verfügung stellte.
Das bedeutet nicht, dass es keinen Bedarf gibt, aber die Situation ist nicht vergleichbar mit der in Guinea oder Burkina Faso. Umso besser, aber unsere Interventionen müssen sich unbedingt dieser Realität anpassen.
Der Zugang zu Wasser ist ein weiteres grosses Fragezeichen. Wir haben uns zahlreiche Projekte angesehen, die meisten sind aber nicht funktionstüchtig. Die gemeinschaftliche Verwaltung dieses wertvollen Gutes scheint nicht möglich zu sein, zumindest wurde noch kein geeigneter Verwaltungsmechanismus gefunden. Deshalb haben wir uns vorerst entschieden, solche Projekte nicht zu unterstützen.
Landwirtschaftliches Potential aufwerten
Die vergangenen vier Jahre ermöglichten es uns, unsere Strategie zu verfeinern, und unsere Interventionsbereiche genauer festzulegen. Der Austausch mit vielen Gruppierungen und Gemeinschaften war von unschätzbarem Wert. Die Relevanz unserer zukünftigen Interventionen wird dadurch gestärkt. Wir werden diesen Weg weiterverfolgen und uns dabei auf die Aufwertung des landwirtschaftlichen Potenzials durch Verarbeitungsanlagen und das Anlegen von Gemüseanbauflächen konzentrieren. Wir stützen unsere Tätigkeit im Wesentlichen auf dynamische Frauengruppen. Diese Vorgehensweise macht es möglich, die Entwicklung einer nachhaltigen ländlichen Wirtschaft zu fördern.
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Britta Buxmann