Diese Frau hat grosse Freude an ihrem neuen Biogas-Herd.

Vietnam - Biogas ist im Trend. Die Vorteile haben sich in Windeseile herumgesprochen und zusätzliche Familien möchten damit ausgerüstet werden. Diese gute Nachricht belegt die Zweckmässigkeit des Projekts.

Ende 2022 suchten 83 zusätzliche Familien aus dem Bezirk Tra Cù unsere regionalen Verantwortlichen auf. Sie möchten mit Biogas-Herden ausgerüstet werden und die Exkremente der von ihnen gezüchteten Tiere verwerten. Sie haben gesehen, wie eine Biogas-Anlage das Leben ihrer Nachbarn positiv verändert hat. Letztere sparen dank der Anlage Geld, Zeit und Energie. Sie müssen weder Holz oder Flaschengas kaufen noch das natürliche Brennmaterial trocknen. Die Frauen betonen ausserdem, dass sie nunmehr endlich kochen können, ohne dass Rauch ihre Augen reizt. Zudem schont das Projekt die Umwelt und erlaubt jährlich 4000 Tonnen CO2 zu kompensieren.

Eine zehnjährige Erfolgsgeschichte

Das erste Biogas-Projekt im Mekong-Delta wurde vor 10 Jahren ins Leben gerufen. Im vergangenen Jahr konnten wir bei unserem letzten Besuch vor Ort feststellen, dass sich die begünstigten Familien diese Technik zu eigen gemacht haben und praktisch ausnahmslos noch nutzen. Seit dem ersten Projekt wurden 4 weitere Projekte in der Region umgesetzt, dank derer insgesamt rund 800 Familien mit Biogas-Anlagen ausgerüstet werden konnten. Alle diese Familien züchten in kleinem Rahmen Schweine oder Kühe. In der Tat braucht es mindestens 4 Schweine oder 4 Kühe, um das Rohmaterial für die Gasherstellung zu produzieren. Die Kleinbauern wohnen in entlegenen Gemeinden. Sie gehören zumeist der ethnischen Minderheit der Khmer an, die kaum je von staatlichen Investitionen profitiert.

Einfache Umsetzung

Die Einrichtung eines Biogas-Systems ist dank der idealen Klimaverhältnisse einfach. Es ist das ganze Jahr über heiss und feucht.

Als Erstes muss ein grosses Loch gegraben werden. In dieses wird ein Tank aus Verbundmaterial eingelassen, der von einem lokalen Unternehmen extra für das Biogas hergestellt wurde. Jede einzelne Familie muss ihre Grube selbst ausheben und sich an den Kosten beteiligen. Die Exkremente der Tiere fliessen in den Tank und gären dort, wodurch Biogas entsteht. Dieses wird im oberen Teil des Tanks entnommen und durch einen Schlauch aus Weichplastik bis in die Küche in einen speziell für Biogas konzipierten Herd geleitet. Die verwendeten Herde werden ebenfalls im Land gefertigt. Doch mit Technik allein ist es nicht getan. Schulungen und Betreuung sind wesentliche Elemente des Projekts. Ein lokaler Verantwortlicher, der selbst Khmer ist, muss jede einzelne Familie besuchen und prüfen, ob die Begünstigten die von ihnen erwartete Arbeit geleistet und ihren Beitrag bezahlt haben. Darüber hinaus kontrolliert er, ob sie die Anlage richtig bedienen. Er organisiert zudem Aktionsgruppen, die kleine Reparaturen ausführen und mit Ratschlägen helfen.

Ein ambitiöses Projekt

Diese neue Anfrage ergänzt unser vorheriges Projekt, das darin bestand, 321 Familien in 4 Gemeinden des Bezirks Tra Cù im Mekong-Delta zu helfen. 404 Familien kommen nunmehr in den Genuss eines besseren Lebens.

Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung.

Mit CHF 60.– ermöglichen Sie die Ausrüstung einer Familie mit einem Biogas-Herd.

Dafür brauchen Sie bei Ihrer Überweisung einfach „Biogas” als Mitteilung anzugeben. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie ein symbolisches Geschenk machen möchten.

Dieses Projekt ist von einem externen Organismus als „CO2-Kompensation” zertifiziert. Es ist also möglich, das Projekt zwecks Kompensation von CO2- Emissionen zu unterstützen.

Philippe Randin

Übersetzt von Marina Bentele